Hilfestellungen in Notsituationen

Individuelle Handhabung

Unten finden Sie einige Übungen für Notsituationen. Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann individuell angepasst werden. Nicht jede Übung ist für jedes Kind hilfreich. Zusammen mit dem Kind muss besprochen werden, welche Übung ihm gefällt und es beruhigen kann. Dies soll dann stattfinden, wenn das Kind nicht in einer Notsituation ist. Ziel wäre es eine Liste (oder einen Koffer) von Übungen zu haben, welche für das Kind und für alle Betreuungspersonen zugänglich ist.

Warum?

Kinder und Jugendliche werden regelmässig und unvermittelt von ihren Erlebnissen eingeholt. Dies kann sich zeigen, in dem ein Kind plötzlich weggetreten ist, in panische Zustände gerät oder sehr aggressives Verhalten zeigt. In solchen Situationen ist es wichtig, dass Lehrpersonen die betroffenen Kinder und Jugendlichen wieder ins „Hier und Jetzt“ holen. Die Übungen können der Selbstregulation dienen, also dass sich das Kind wieder selbstwirksam fühlen kann.

Was hilft?

Folgende Tipps können dabei hilfreich sein (vgl. Croos-Müller, 2011, 2012; Herzog, 2017; Imm-Bazlen & Schmieg, 2017; Zito & Martin, 2016):

  • direktes Ansprechen mit Namen
  • Fragen stellen um Kinder ins Hier und Jetzt zu holen (z.B. „In welchem Jahr befinden wir uns?“, „Welcher Wochentag ist heute?“, „Was siehst du gerade vor dir?“, etc.)
  • Blickkontakt herstellen
  • Atemübungen (z.B. in den Bauch atmen, durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen)
  • Körperkontakt anbieten, nicht ungefragt berühren
  • sich selber kaltes Wasser ins Gesicht spritzen
  • Augen bei allen Übungen offenlassen
  • Konzentration auf Gegenstände im Zimmer
  • Bewegung: stampfen, im Zimmer herumlaufen, Arme schwingen, Handflächen oder Fingerspitzen fest aneinanderdrücken, Liegestützen oder Kniebeugen
  • Gleichgewichtsübungen (z.B. auf einem Bein stehen)
  • Klatsch- und Schnippspiele
  • kleiner Ball zum Kneten in den Händen
  • ungewöhnliche Grimassen mit dem Mund machen (z.B. Schnauben wie ein Pferd)